Track 40 Father to Daughter (Für Mamaka)
Es war schon dunkel draußen, als Papas Album erschien.
„48“ so groß, so wichtig, dass selbst der Himmel still zuzuhören
schien.
Aber für Mamaka war es längst Schlafenszeit. Sie lag in ihrem Bett,
die kleine Hand um ihr Kuscheltier gelegt, während irgendwo da draußen
Papa auf einer Bühne stand, unter Licht, das blinkte, und Menschen,
die klatschten.
Sie wusste nicht genau, was er dort tat, nur, dass es etwas war,
das zu ihm gehörte, so wie sie zu ihm gehört, auch wenn sie gerade
weit voneinander entfernt waren.
Am nächsten Morgen, die Sonne noch blass im Fenster, holte Mama
das Handy. „Schau, Mamaka: Papas neues Album.“
Sie kam im Schlafanzug, die Haare wirr, setzte sich an den Tisch
und sah das Cover: 48. Papagesicht, stark und still, rot und schwarz,
wie Feuer und Schatten.
„Papa schaut böse“, sagte sie leise. „Nein“, antwortete Mama. „Er
schaut, als würde er dich beschützen.“
Dann lief das erste Lied. Mamaka lauschte. Sie kannte diese Stimme,
die Stimme, die ihr manchmal Lieder ins Ohr hauchte, wenn sie nicht
schlafen wollte.
Aber jetzt klang sie anders. Weiter. Erwachsener.
Wie eine Geschichte, die sie noch nicht ganz verstehen konnte.
Nach einer Weile sah sie auf und flüsterte: „Das ist schön. Ich
glaub, das ist für mich.“
Und vielleicht war es das ja wirklich. Ein Lied, das Papa für sie
gesungen hat, nicht in dieser Nacht, aber an einem anderen Tag,
auf eine andere Art.
Ein Lied, das bleibt, wenn Worte nicht reichen und Nähe nur noch
Klang ist.

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